Fokus auf Irans Uran / Mondstaub vs. Feinstaub / KI für intime Gespräche ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌
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Liebe Leserinnen & Leser,  
 
die Schlagzeilen aus Nahost lassen mich dieser Tage nicht los: Israels Angriff auf Irans Urananlagen holt ein verdrängtes Risiko zurück in unser Bewusstsein. Doch hinter aller Rhetorik steckt nüchterne Physik. Wie viel Technik und Know-how braucht es, um eine Waffe zu bauen, die Städte auslöscht? Was hat es mit gasförmigem Uranhexafluorid auf sich? Welche Rolle spielen surrende Zentrifugen? Und was bedeutet „kritische Masse“ in diesem Zusammenhang? Das große Thema der Woche. 
 
Außerdem im Weekly Briefing: Wie schädlich Mondstaub für den Menschen wirklich ist. Und: Dirty Talk mit der KI – Diese Modelle lassen sich zu intimen Gesprächen verführen.

Irans Atomprogramm: die Technik hinter der Bedrohung

(Grafik: Shutterstock / Ezume Images)  
 
Haben die USA mit ihren Angriffen die iranischen Urananlagen zerstört? Oder hat der Iran vor den Angriffen angereichertes Uran sichergestellt? Das ist beides völlig unklar. Was wir wissen, ist, wie die Anreicherung von Uran funktioniert. Das erklären wir euch in dieser Woche. 
 
Worum es geht: 
Die zerstörerische Kraft von Atombomben beruht auf einer unkontrollierten Kettenreaktion von hoch-radioaktiven Materialien, vor allem von spaltbaren Isotopen. Wenn ein solcher Atomkern von einem Neutron beschossen wird, kann dieses Neutron den Kern in zwei kleinere Stücke spalten. Für eine Kettenreaktion braucht es aber eine kritische Masse an spaltbarem Material. Und das erlangt man durch die sogenannte Anreicherung. 
 
Wie das funktioniert: 
Im Fokus der Angriffe von Israel und den USA stehen deshalb Gaszentrifugen. Sie dienen dazu, verschiedene schwere Gase physikalisch zu trennen, konkret: Uranhexafluorid, um das schlecht spaltbare Isotop Uran-238 in Uran-235 anzureichern. Zur nennenswerten Anreicherung muss eine große Anzahl von Gaszentrifugen hintereinandergeschaltet werden. 
 
Was braucht es noch? 
Neben den nuklearen Komponenten braucht es noch eine ganze Menge anderer Technik für den Bau eines Sprengsatzes: die Waffenkonstruktion, ein Neutroneninitiator, ein Detonationswellenfokussiersystem, Sprengstoffe, Zünder sowie ein Scharfmachungs-, Zünd- und Abschusssystem.  
 
Was hat der Iran? 
Nach Einschätzung der internationalen Atomaufsicht besitzt der Iran rund 408 Kilogramm auf 60 Prozent angereichertes Uran. Weiter angereichert auf 90 Prozent, würde dieses Material für mindestens neun Atombomben reichen. Wohlgemerkt sind bei der Anreicherung die ersten Prozente am schwierigsten. Je stärker angereichert es ist, desto schneller lässt es sich auf die kritische Masse bringen.  
 
Mehr Hintergründe zur Urananreicherung gibt es hier mit Pro-Zugang.

Gefährlicher Mondstaub? Dieser Stoff auf der Erde ist schädlicher für die Lunge 
 

Damit hatten die Astronauten der Apollo-Mission nicht gerechnet: Nachdem sie den Mond betreten hatten, bemerkten sie nicht nur die defekten Reißverschlüsse an ihren Raumanzügen, sondern auch gereizte Atemwege. Diagnose: „Mondheuschnupfen“, ausgelöst durch Staub. 
 
Worum es geht: 
Auf dem Mond liegt eine bis zu 15 Meter dicke Staubschicht. Deren Partikel haben einige unangenehme Eigenschaften. Sie sind besonders scharfkantig und verursachen Reizungen der Haut, Augen und Atemwege und gelangen über die benutzten Raumanzüge ins Innere der Raumkapsel. Ein Team der Universität Sydney hat jetzt analysiert, wie sehr Mondstaub tatsächlich die menschliche Gesundheit beeinflusst.  
 
Was dabei herauskam: 
Das Team untersuchte die Auswirkungen von simuliertem Mondstaub auf menschliche Lungenzellen. Sie verwendeten Partikel, die klein genug sind, um tief in die Lunge eindringen zu können und die natürlichen Abwehrkräfte eines Menschen zu umgehen. Das Ergebnis war überraschend: Zwar reizte der Mondstaub aufgrund seiner Struktur die Lunge, chemisch gesehen aber ist er harmlos. Ganz anders der Feinstaub, den wir hier auf der Erde einatmen.  
 
Hier gibt es die komplette News.

Dirty Talk mit der KI: Diese Modelle lassen sich zu intimen Gesprächen verführen 
 

Let's talk about Sex: Bei KI-Chatbots soll man mit dieser Anfrage eigentlich nicht weit kommen. Eigentlich. Wie eine neue Studie herausgefunden hat, lassen sich aber viele Modelle aus der Reserve locken. 
 
Worum es geht: 
Die Forscher:innen haben untersucht, wie gängige Sprachmodelle sexuelle Anfragen verarbeiten. Modelle wie ChatGPT, Claude und Deepseek sollten hier eigentlich Leitplanken haben. Doch die funktionieren teilweise nur mäßig. Während Claude sich in den meisten Fällen noch erfolgreich weigerte, war etwa Deepseek mit etwas, sorry, Vorspiel durchaus willig, in ein sexuelles Rollenspiel einzusteigen. 
 
Was das bedeutet: 
Die Studie zeigt einmal mehr, wie schwierig es ist, Sprachmodelle in ihre Schranken zu weisen. Einerseits sollen sie auf möglichst viele Fragen Antworten liefern, andererseits aber auch in vielen Bereichen eingeschränkt sein, um keine schädlichen Inhalte zu verbreiten. Inzwischen gibt es neue Ansätze wie den Einsatz einer konstitutionellen KI, wobei ein zweites Modell die Ergebnisse anhand einer Reihe schriftlicher ethischer Regeln prüft.  
 
Mehr intime Details aus der KI-Welt findest du hier.

Funny Things aus dem Netz... 

Kleine Ablenkung vom Alltag gefällig? Das ging diese Woche durchs Internet, präsentiert von Social Media Managerin Aylin: 
 
+Wäsche aufhängen muss nicht langweilig sein! (Instagram)
+Die Kommentare zeigen: Auch Expert:innen hören manchmal nicht auf ihre eigene Expertise. (Threads)
+Ich vermute mal, dass die meisten Astrofotograf:innen von so einem Schnappschuss träumen. (Instagram)
+Wenn Hunde mit Berufen in Rente gehen, macht mich das immer etwas emotional. (Blueksy)
+Auch ein Bär braucht mal eine Abkühlung. (Instagram)

Die Must-Reads der Woche 

Artikel, die Du vielleicht verpasst hast, sich aber lohnen, findet TR-Redakteurin Jenny: 
 
+ Longevity: Cheers – auf ein langes Leben! (Wired) 
 
+ Ernährung: Ihr wollt mehr über Ingwer wissen? Hier entlang, bitte. (Atlas Obscura) 
 
+ Bling-Bling: Gemmolog:innen beschäftigen sich mit Edelsteinen. Rote Diamanten sind für sie etwas ganz Besonderes. (Guardian) 
 
+ Geologie: Forscher:innen haben rhythmische Wellen unter Äthiopien festgestellt. "Wie ein schlagendes Herz", schreiben sie. (Phys.org) 
 
+ Mobilität: Ein autofreies Berlin? Diese Initiative ist ihrem Ziel einen kleinen Schritt näher gekommen. (Tagesspiegel)
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