Exoskelett im Selbsttest / Dynamik in der Neuromedizin / Viel höherer Verbrauch ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌
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Liebe Leserinnen & Leser,  
 
Auf der Hannover Messe ging es diese Woche viel um künstliche Intelligenz und die Energiewende. Was ich persönlich aber besonders spannend fand: die Robotik. Und zwar nicht die großen Industrieroboter, die schon seit Jahrzehnten in der Produktion eingesetzt werden, sondern kleine Maschinen, die zunehmend auch für kleine und mittlere Unternehmen interessant werden, weil die Anschaffungskosten sinken - Stichwort: Low Cost Automation. Übrigens: Zwar lässt sich der menschliche Körper nicht vollständig automatisieren, aber zumindest verstärken – mit einem Exoskelett: TR-Redakteur Wolfgang Stieler hat es auf der Hannover Messe ausprobiert: Das große Thema der Woche. 
 
Außerdem im Weekly Briefing: Warum Plug-in-Hybride beim Durchschnittsverbrauch eine Mogelpackung sind. Und: Wie weit Start-ups mit Gehirnimplantaten sind.
Exoskelett im Selbsttest: "Wie Pedelec-Fahren für die Arme"
Hier ist nicht TR-Redakteur Wolfgang Stieler zu sehen. (Bild: exoIQ) 
 
Bei Exoskeletten denke ich immer an Protagonisten aus Videospielen, die mit futuristischen Anzügen durch fremde Welten springen. Dabei muss man gar nicht so weit in virtuelle Welten schauen, um Exoskelette zu finden. Man könnte auch einfach auf die total reale Hannover Messe gehen. Das hat unser Redakteur Wolfgang Stieler getan - und die Technik gleich mal ausprobiert. 
 
Worum es geht: 
Bei Exoskeletten handelt es sich der Definition zufolge um eine äußere Stützstruktur für einen Organismus. Man kennt das von Spinnen oder Krebsen, die ein natürliches Exoskelett haben. Wir Menschen müssen uns dagegen auf Maschinen verlassen, quasi auf "Roboter zum Anschnallen". 
 
Was das kann: 
Der deutsche Hersteller Exo IQ hat seit 2023 ein Exoskelett im Sortiment, das man wie einen Rucksack auf den Rücken schnallt. Zwei Roboterarme verbinden sich mit den eigenen Oberarmen und unterstützen somit die Bewegungen: Sie helfen also, die eigenen Arme zu bewegen, etwa beim Arbeiten über Kopf oder Tragen schwerer Objekte. Über ein Steuerelement lässt sich der Modus anpassen.  
 
Und das funktioniert? 
Klingt simpel, aber Übung macht den Meister, wie Wolfgang feststellte. So musste er während seines Tests aufpassen, dass er nicht versehentlich die Unterstützung aktivierte. Gleichzeitig musste er abwarten, bis das System mit einer gewissen Verzögerung eingesetzt hat. Aber wenn es dann einmal funktionierte, fiel es ihm tatsächlich leichter, Kisten zu heben oder beispielsweise über Kopf zu arbeiten.  
 
Was das bedeutet: 
Exoskelette werden schon jetzt in der Industrie eingesetzt, aber glaubt man Expert:innen, gibt es da noch viel Platz nach oben. Neue Materialien, neue Anwendungsfälle und die Kombination mit KI ergeben Möglichkeiten, die weit über stumpfes Kistenschleppen hinausgehen. Siebenmeilenstiefel wie in Videospielen wird es zwar so schnell nicht geben, aber Fiktion ist die Technik längst nicht mehr.  
 
Den kompletten Selbsttest mit dem Exoskelett findet ihr hier. 
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Neuralink & Co.: Wie weit andere Startups bei Gehirnimplantaten sind 
 
In den vergangenen Wochen hatten wir es an dieser Stelle bereits des Öfteren mit Entwicklungen aus der Neuromedizin zu tun. Zum Beispiel von Games, die sich per Kraft der Gedanken spielen ließen, oder die jüngsten Meldungen aus dem Hause Neuralink. Es ist und bleibt eine extrem spannende Branche, in der zur Zeit viel passiert. Wir werfen in dieser Woche einen kleinen Blick auf die aktuelle Forschung. 
 
Worum es geht: 
Bei Gehirnimplantaten geht es meist um die Erfassung ausreichender Informationsmengen aus dem Gehirn, um die Absichten des Benutzers zu entschlüsseln. Das kann invasiv erfolgen, also mit Implantaten direkt im Gehirn, oder mit Elektroden außerhalb des Schädels. Startups wie Blackrock Neurotech entwickeln Chips, die in die Großhirnrinde eingeführt werden und damit nah dran an der Informationsverarbeitung sind. Andere Schnittstellen konzentrieren sich auf die Bandbreite, also die Menge der aufgenommen Informationen. 
 
Was das bedeutet: 
Je mehr Firmen an der Technologie forschen, desto mehr Einsatzmöglichkeiten entstehen. Angesichts der Dynamik, die das Feld bereits gewonnen hat, scheint die Steuerung von Geräten durch den Geist keine Science Fiction mehr zu sein. Dabei geht es aber weniger darum, Games zu spielen oder "Telepathie" zu ermöglichen, wie es Elon Musk gerne behauptet. Ein Implantat von Motif Neurotech etwa will Stimmungsschwankungen lindern, mit einem anderen soll es möglich sein, Prothesen zu bewegen.  
 
Mehr über Neuro-Startups erfahrt ihr hier. 
Mogelpackung Plugin-Hybridautos? 
 
Plugin-Hybrid, das klingt ja eigentlich ziemlich praktisch: Einen Verbrenner mit den Vorteilen eines Elektroautos verbinden und dadurch grüner fahren. Doch das Versprechen wird leider nicht eingelöst. Mehr noch, Plugin-Hybride sind eine Mogelpackung, die Kunden täuscht und den Fiskus Einnahmen kostet, kommentiert mein Kollege Gregor Honsel.  
 
Worum es geht: 
Ein Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofs bestätigt, was viele Experten längst wussten: Plugin-Hybride haben einen viel höheren Verbrauch als die Hersteller angeben. Das liegt daran, dass viele Besitzer:innen, vor allem von Firmenwagen, die Fahrzeuge nie elektrisch fahren. Trotzdem gelten Plugin-Hybride als "emissionsarme Fahrzeuge", wodurch Hersteller ihren Flottenverbrauch kaschieren können. 
 
Was das bedeutet: 
Durch die Trickserei vermeiden die Hersteller nicht nur Strafzahlungen. Sie setzen auch falsche Anreize: Anstatt wirklich schadstoffarme Fahrzeuge zu entwickeln, verkaufen die Hersteller ihre Kundinnen und Kunden für dumm indem ihnen vermeintlich sparsame Fahrzeuge andrehen, die aber in Wirklichkeit kaum weniger Sprit verbrauchen als reine Verbrenner. Die Politik könnte hier Regulierungslücken schließen, tut es aber nicht.  
 
Wieso das ein Problem ist, könnt ihr hier in Gregors Kommentar lesen.
Funny Things aus dem Netz... 
Kleine Ablenkung vom Alltag gefällig? Das ging diese Woche durchs Internet, präsentiert von Social Media Managerin Aylin: 
 
+Wenn man eigentlich Pizzabäcker werden wollte, aber auf der Baustelle arbeitet, kommt so etwas dabei raus. Jetzt hab ich Hunger! (Instagram)
+9.420 Dollar übrig? Dann kannst du dir in 48 US-Staaten jetzt ganz legal einen Flammenwerfer-Roboterhund kaufen. (Ars Technica)
+In der heutigen Folge “Internet doing Internet things”: Ein Clip einer südkoreanischen Nachrichtensendung landet in der K-Pop-Industrie. (TikTok)
+In London sind die Pferde los – das könnte man auch so direkt ins Museum hängen. (Reddit)
+Ich schwöre ja auf Gewichtsdecken, ich schlafe einfach besser. Aber was sagt eigentlich die Wissenschaft dazu? (Popular Science)
Die Must-Reads der Woche 
Artikel, die Du vielleicht verpasst hast, sich aber lohnen, findet TR-Redakteurin Jenny: 
 
+ Klimawandel: Haben Sie nicht etwas, das ein bisschen bedrohlicher aussieht als rot? (Quartz)  
 
+ Historie: Bier brauen wie auf dem Dublin Castle im Jahr 1574 und was man dabei lernen kann. (The Conversation)  
 
+ Evolution: Ta-daa! Hier ist der "Muli" unter den Schmetterlingen. (ZME Science) 
 
+ Biologie: Bienenköniginnen sind erstaunlich - sie können auch bis zu einer Woche unter Wasser überleben. (New Scientist)
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