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Diese Langzeitbelichtung war nur mit einem Graufilter möglich. Nikon D810 | 24mm | ISO 100 | f/8.0 | 82 s | ND 30.000


Foto von Thomas Hoffmann
 
 
LIEBE ABONNENTIN, LIEBER ABONNENT,

Obwohl die digitale Bildbearbeitung fast jeden Effekt nachträglich ins Bild zaubern kann, bleiben optische Filter für bestimmte Zwecke nach wie vor unverzichtbar. Denn es gibt Effekte, für die Filter auch in Zeiten von Photoshop und Lightroom noch unverzichtbar sind. Das gilt besonders für Polarisationsfilter, Graufilter und Grauverlaufsfilter.
 
Polarisationsfilter sind die Allzweckwaffe unter den Filtern. Sie lassen nur Licht einer bestimmten Polarisationsrichtung durch. Damit lassen sich Reflexionen auf nicht metallischen Oberflächen wie Wasser oder Glas gezielt dämpfen oder verstärken. Auch der blaue Himmel wird mit Polfilter intensiver, ebenso Grüntöne in der Natur. Ausgefressene Lichter und Spiegelungen in Scheiben werden vermieden.
 
Graufilter haben zwei Haupteinsatzgebiete: Bei zu viel Licht erlauben sie längere Belichtungszeiten, etwa für Langzeitbelichtungen fließenden Wassers. Und sie ermöglichen bei Videoaufnahmen die aus dem Kino gewohnten leichten Bewegungsunschärfen. Dazu sind je nach Helligkeit Graufilter ab 6 Blendenstufen erforderlich.
 
Grauverlaufsfilter gleichen hohe Kontraste zwischen Himmel und Landschaft aus. Der Clou: Der obere Teil des Filters ist grau eingefärbt, der untere ist klar. So wird der helle Himmel abgedunkelt, ohne die Landschaft zu beeinflussen. Mit rechteckigen Filtern in einem Filterhalter lässt sich die Wirkung flexibel steuern.
 
Weichzeichnerfilter hingegen sind Geschmackssache. Sie mildern harte Kontraste und sorgen für eine traumhafte Atmosphäre. Spezielle Filter wie der Soft-Pro von B+W oder Hoyas Softener schaffen Effekte, die sich nicht ohne Weiteres digital imitieren lassen.
 
Aber wie steht es mit der Qualität der Filter? Hier herrscht eine gewisse Uneinigkeit. Einige behaupten, dass teurere Filter eine bessere Qualität bieten, während andere argumentieren, dass günstigere Alternativen genauso gut sind. Allgemeiner Konsens scheint jedoch zu sein, dass man von Polfiltern für 10 Euro Abstand nehmen sollte.
 
Eine Grundausstattung für Landschaftsaufnahmen besteht aus einem Polfilter, einem 6- oder 10-Blenden-Graufilter und möglicherweise zwei verschiedenen Grauverläufen mit Haltersystem. Die Kosten für diese Grundausstattung können je nach Filterdurchmesser und Qualität stark variieren und von gut 100 Euro bis über 400 Euro reichen. Aber die Investition lohnt sich, denn Filter bestimmen die Bildqualität genauso wie das Objektiv. Und anders als Digitalkameras überleben gute Filter auch locker mehrere Kamera-Generationen.
 
Optische Filter mögen in der heutigen digitalen Welt als überflüssig gelten, aber sie sind immer noch ein wesentliches Extra für Fotografie-Enthusiasten. Sie können Effekte erzeugen, die eine nachträgliche Bearbeitung nicht erreicht und bieten somit einen zusätzlichen Spielraum für kreatives Arbeiten.
Machen Sie einen Spaziergang und experimentieren Sie mit verschiedenen Filtern. Probieren Sie zum Beispiel einen Grauverlaufsfilter aus, um die Dynamik eines bewölkten Himmels einzufangen, oder verwenden Sie einen Polfilter, um die Reflexionen eines Fensters zu verstärken oder abzuschwächen. Machen Sie sich ein Bild davon, wie diese Filter Ihre Fotos verändern können.
 
Den kompletten Artikel „Fotografieren mit optischen Filtern finden Sie bei heise+.
 
tl;dr
 
Optische Filter sind auch im Digitalzeitalter für Fotografen nützlich. Zu den wichtigsten Filtern zählen:
 
- Polfilter mindern Reflexionen auf nicht-metallischen Oberflächen und sättigen Farben. Sie sind für Landschaftsaufnahmen sehr nützlich.
 
- Grauverlaufsfilter gleichen hohe Kontraste zwischen Himmel und Landschaft aus. Landschaftsfotografen setzen sie häufig ein.
 
- Graufilter (ND-Filter) dämpfen das einfallende Licht und ermöglichen sehr lange Belichtungszeiten für kreative Verwischungseffekte.
 
- Weichzeichnerfilter mildern die Bildschärfe ab, etwa für Porträts. Allerdings lassen sich diese Effekte auch gut per Software erzielen.
 
Eine sinnvolle Filter-Grundausstattung besteht aus Polfilter, starkem Graufilter sowie einem Grauverlaufsfilter mit Filterhalter. Je nach Qualität und Größe kosten diese Sets zwischen 100 und 400 Euro.
 
Filter sind eine langfristige Investition, die sich über viele Jahre auszahlt.
 
 
 


Unterschrift

Thomas Hoffmann, c't Fotografie
 
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