| Liebe Leserin, lieber Leser,
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| seit Jahren wächst die deutsche Wirtschaft kaum noch, einstige Vorzeigebranchen wie die Automobilhersteller kriseln erheblich. Wie fest sind da noch die Jobs in der IT bei soviel konjunkturellem Gegenwind? Und wie steht es um die bislang noch recht hohen Gehälter? Unsere Titelautorin Dorothee Wiegand ordnet die Großwetterlage am IT-Arbeitsmarkt ein und erklärt, wer gefragt ist und wer sich warm anziehen muss. Einen Überblick aller Themen des neuen Hefts finden Sie im Inhaltsverzeichnis der iX 12/2025.
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| |  | | IT-Arbeitsmarkt: Schlägt die Wirtschaftskrise durch? |  |
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| | Dorothee Wiegand kam nach Jobs in der Systemadministration vor 25 Jahren in die c’t-Redaktion, schrieb dort über Anwendungssoftware, Bildungs- und Arbeitsmarktthemen und arbeitet heute als freie Autorin. Axel: Die deutsche Wirtschaft lahmt schon seit längerem. Wie wirkt sich das auf den IT-Arbeitsmarkt aus? Dorothee: Davon, dass die Wirtschaft schwächelt, bleibt natürlich auch der IT-Arbeitsmarkt nicht ganz verschont. Aber die Krise wirkt sich im IT-Bereich keinesfalls so stark aus wie beispielsweise in Produktion oder Verwaltung. Experten beobachteten in den vergangenen fünf Jahren einen Rückgang der IT-Stellen um 30 Prozent. Aber auch wenn nicht mehr ganz so viele IT-Jobs ausgeschrieben werden – der IT-Fachkräftemangel besteht ja nach wie vor. ITler mit guten Kenntnissen werden weiterhin attraktive Jobangebote finden. Axel: Welche IT-Berufe sind besonders betroffen und wer scheint krisenfest? Dorothee: Offenbar wirkt sich der Einsatz von KI stark auf das Angebot in kreativen Bereichen aus. So ist die Zahl der Stellen für Webdesigner und -entwickler deutlich zurückgegangen. Gleichzeitig führt die verstärkte Nutzung von KI aber auch zu neuen Arbeitsfeldern. Viele Firmen befinden sich mitten im Einführungsprozess, die Zahl der Stellen für KI-Experten ist sogar gestiegen. Unverändert hoch ist die Nachfrage nach SAP-Fachleuten. Die breite Einführung von SAP S/4HANA trägt mit dazu bei, dass der Bedarf in diesem Bereich groß ist. Weiterhin sehr begehrt sind auch IT-Security-Experten – die Gefahr von Cyberattacken jeder Art ist schließlich hoch und es wäre fahrlässig, an dieser Stelle zu sparen. Insbesondere Versicherungs- und Finanzunternehmen suchen außerdem nach Compliance-Experten.
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| | Dorothee Wiegand (links) im Gespräch mit iX-Redakteur Axel Kannenberg
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| | Axel: Was macht die Wirtschaftslage mit den Gehältern? Sollten ITler trotz Konjunkturkrise versuchen, zu verhandeln und mehr Gehalt rauszuholen? Dorothee: Die Gehälter im IT-Bereich haben sich in jüngster Zeit kaum noch nach oben bewegt. Seit ein paar Jahren stagnieren sie vielmehr, wenn auch auf einem für Deutschland vergleichsweise hohen Niveau. Hier wirkt sich die Krise schon deutlich aus. Doch das sollte Personen mit solidem Wissen, wertvollen Erfahrungen und guten Soft Skills nicht davon abhalten, das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen. Nur wer regelmäßig fragt, hat ja überhaupt die Chance auf eine Gehaltserhöhung. Falls der Chef aktuell keinen Spielraum für eine höheres Gehalt sieht, gilt es, flexibel zu sein. Auch Jobticket oder Jobfahrrad können interessant sein, ebenso eine vom Arbeitgeber finanzierte Weiterbildung oder die Aufstockung der betrieblichen Altersvorsorge. Axel: Wenn die Nachfrage bei den Festanstellungen sinkt, stehen dann im Gegenzug die IT-Freelancer vor goldenen Zeiten? Dorothee: Das klingt wie eine sehr plausible Erwartung. Aber das Gegenteil ist der Fall: Firmen sind momentan bei der Vergabe von Projekten genauso zurückhaltend wie bei den Stellenausschreibungen. Möglicherweise hat das auch mit der Rechtsunsicherheit rund um das Thema Scheinselbstständigkeit zu tun. Dennoch spricht vieles für eine selbstständige Tätigkeit. Die meisten Personen, die aktuell bereits als IT-Freelancer ihr Geld verdienen, berichten jedenfalls von einer hohen Arbeitszufriedenheit. Die wenigsten können sich eine Rückkehr in die Festanstellung vorstellen. Axel: IT-Freelancer klagen schon lange über rechtliche Benachteiligungen, wie etwa die Unsicherheiten in Sachen Scheinselbständigkeit. Hat sich zumindest da die Lage für Freiberufler gebessert? Dorothee: Obwohl das Problem schon lange Zeit besteht, hat sich an dieser schwierigen Situation leider kaum etwas zum Besseren geändert. So gibt es seit Anfang des Jahres eine so genannte Übergangsregelung für den Bildungsbereich, die auch in anderen Branchen Hoffnung aufkommen ließ. Doch die ersten Erfahrungen mit der neuen Regelung zeigen, dass die Deutsche Rentenversicherung an deren Anwendung sehr strenge Bedingungen knüpft. Bei IT-Freelancern und Projektanbietern aus dem IT-Bereich herrscht nach wie vor große Unsicherheit. Vor diesem Hintergrund ist unter IT-Freiberuflern die Verärgerung über die geplante Aktivrente hoch, denn die würde in der bisher vorgesehenen Form nicht für selbstständig tätige IT-Fachkräfte gelten.
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| |  | | Im Heft geschmökert: Empfehlungen der iX-Redaktion |  |
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| | | | Entwicklungsumgebungen einzurichten und auf unterschiedlichen Systemen zum Laufen zu bringen, kostet Zeit. Development Containers (Dev Containers) schaffen hierbei Abhilfe: Als vorgefertigte Containerumgebungen standardisieren sie Entwicklungsumgebungen und stellen sie lokal oder in der Cloud bereit. Der Artikel beleuchtet, wie Dev Containers funktionieren, welche Werkzeuge sie unterstützen und welchen praktischen Mehrwert sie für Softwareprojekte bieten. Beispiele zeigen, wie Unternehmen ihre Entwicklungsprozesse optimieren können – und warum Dev Containers mehr als ein kurzfristiger Trend sind. Nicole Bechtel, Redakteurin iX
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| | | | Technische Innovation bei den großen Sprachmodellen kommt aktuell hauptsächlich aus China. Hier hakt das neue Modell DeepSeek-OCR vom gleichnamigen Entwickler ein. Christian Winkler zeigt in seinem Artikel die Fähigkeiten der verschiedenen Modellvarianten beim Auslesen von Dokumenten. Spannend ist dabei, dass die Forscher bei DeepSeek rausgefunden haben, dass die Verarbeitung von Bildern von Texten für LLMs tokeneffizienter sein kann, als das Verarbeiten von Texttoken. Hier dürfen wir uns auf weitere Optimierungen gefasst machen. Philipp Steevens, Redakteur iX
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| |  | | iX-Workshop vorgestellt: RAG-Systeme systematisch evaluieren und optimieren |  |
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| | Retrieval Augmented Generation ist ein zentrales Werkzeug, um eigene Daten in Sprachmodelle einzubinden. In diesem iX-Workshop lernen Softwareentwickler, wie sie die Leistungsfähigkeit von RAG-Systemen messen, bewerten und mit Techniken wie Semantic Chunking oder Hybrid Search optimieren. In realen Anwendungsfällen kombinieren Sie Optimierungstechniken und wählen das richtige Sprachmodell für konkrete Anwendungsfälle aus – und bereiten sich so auf den nachhaltigen Einsatz von RAG-Systemen in Ihrem Unternehmen vor.
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| |  | | Weitere Themen in der iX 12/2025 |  |
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| | Außerdem schauen wir uns im neuen Heft an, was die KI-Unterstützung in der neuen Version von Kali Linux bringt, widmen uns der Frage, wie man KI-Modelle AI-Act-konform entwerfen kann, und zeigen, welche Pflichten die E-Evidence-Verordnung mit sich bringt. Alle Themen finden Sie im Inhaltsverzeichnis der iX 12/2025. Haben Sie Anregungen zum Newsletter oder zum Heft allgemein? Schreiben Sie mir unter axk@ix.de! Einstweilen wünsche ich Ihnen einen Dezember, in dem Jobsorgen Sie kalt lassen, Ihr
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 | | Neugierig geworden? Sie erhalten die iX 12/2025 ab dem 20. November im heise Shop und ab dem 21. November am Kiosk:
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