Die wichtigsten Nachrichten zum Start in den Arbeitstag. Für Sie ausgewählt und kommentiert von der heise online-Redaktion.
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Donnerstag, 11.12.2025
Subventionsvorwürfe an Temu + Preiserhöhungen durch Instacart-KI + Nvidias Tracking gegen KI-Chip-Schmuggel + Update für Notepad++ gegen Malware + #heiseshow

 

 
Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,

Temus europäische Niederlassung ist kürzlich durchsucht worden. Anlass ist der Verdacht verbotener ausländischer Subventionen. Das würde gegen die EU-Verordnung über den Binnenmarkt verzerrende drittstaatliche Subventionen verstoßen, die verhindern soll, dass staatliche Gelder in der EU Preise manipulieren und den Wettbewerb beeinflussen. Um Preismanipulation ging es auch bei einer US-Untersuchung. Dabei stellte sich heraus, dass Instacart sogar bei Selbstabholung für bestellte Lebensmittel höhere und individuell unterschiedliche Preise ansetzt. Das dürfte auf KI-optimierte Preisgestaltung seitens Instacart zurückzuführen sein. Derweil könnte Nvidia-Software bald den Standort KI-fähiger Chips bestimmen, um Exporte in sanktionierte Länder zu verhindern. Das soll zunächst für Blackwell-GPUs geplant sein. China hatte Nvidia ein solches Tracking von KI-Chips bereits vor Monaten vorgeworfen, aber der Konzern hat dies bislang zurückgewiesen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

 
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Temus Europaniederlassung ist vergangene Woche von Ermittlern im Auftrag der Europäischen Kommission durchsucht worden. Die EU-Kommission bestätigt das indirekt, ohne jedoch den Namen der chinesischen Einzelhandelsplattform zu nennen. Demnach hegt die EU-Kommission den Verdacht, Temu werde von der Volksrepublik China in unzulässiger Weise subventioniert. Solche Subventionen können einem Unternehmen Vorteile im Wettbewerb verschaffen. Beispielsweise könnten künstlich niedrige Preise andere Anbieter, die nicht subventioniert werden, aus dem Markt drängen. Staatliche Subventionen können auch direkt zur Beseitigung von Konkurrenten genutzt werden, indem sie die Übernahme anderer Unternehmen finanzieren: Europäische Temu-Büros durchsucht.

Die Preisgestaltung von Online-Angeboten wurde auch in den USA untersucht. Dabei zeigte sich, dass Kunden, die online Lebensmittel bestellen, womöglich draufzahlen, auch wenn sie die Ware dann selbst im Geschäft abholen. Das zeigt ein unabhängiger Test von Instacart, einem Liefer- und Abholdienst für Lebensmittel in den USA. Testkäufer legten zum selben Zeitpunkt dieselbe Ware in ihre Einkaufswägen – zur späteren Selbstabholung im selben Geschäft, um den Faktor etwaig unterschiedlicher Lieferkosten auszuschließen. Dennoch veranschlagte Instacart unterschiedliche Preise. Hintergrund ist offenbar eine „KI-getriebene Preisoptimierung“, die Instacart den angeschlossenen Händlern anbietet, die sogenannte „AI-Powered Price Optimization“: US-Zustelldienst Instacart manipuliert Preise.

Nvidia hat angeblich eine Technik zur Standortbestimmung von Chips entwickelt, die zeigen soll, in welchen Ländern diese betrieben werden. Durch ein solches Tracking könnte der Schmuggel von sanktionierten Chips wie Nvidias Blackwell-GPUs in Länder eingedämmt werden, die Exportbeschränkungen unterliegen. Das Tracking wird wohl über eine neue Funktion einer verbreiteten Software realisiert, die Kunden zur Überwachung der Computing-Leistung der Systeme nutzen. Nvidia will dabei die Verzögerung bei der Kommunikation mit anderen Servern nutzen, um einen ungefähren Standort des Chips zu ermitteln. Gleichzeitig würde Nvidia damit einem in den USA vorgelegten Gesetz entsprechen, das Geotracking in allen leistungsfähigen Chips fürs KI-Training fordert: Nvidia arbeitet an Tracking-Funktion für KI-Chips gegen Schmuggel.

Der in Notepad++ integrierte Updater hat sich Malware unterschieben lassen und diese auf einigen PCs installiert. Der Entwickler des mächtigen Open-Source-Texteditors reagiert mit einem Update auf Notepad++ v8.8.9. Nutzerinnen und Nutzer müssen die Aktualisierung derzeit manuell vornehmen. Der Entwickler erklärt, dass „einige Sicherheitsexperten von Vorfällen berichtet haben, bei denen Internetverkehr übernommen wurde, der Notepad++ betrifft“. Demnach haben Untersuchungen ergeben, dass Traffic des Notepad++-Updaters WinGUp „gelegentlich auf bösartige Server umgelenkt wurde, was im Herunterladen kompromittierter ausführbarer Dateien mündete“. Nutzer sollten mindestens auf Notepad++ v8.8.8 aktualisieren. Version 8.8.9 ist zwar noch weiter gehärtet, muss aber manuell heruntergeladen werden: Notepad++-Updater installierte Malware.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow besprechen wir unter anderem die von der EU-Kommission verhängte Millionenstrafe gegen X wegen Verstößen gegen den Digital Services Act. Elon Musk reagiert heftig und fordert die Abschaffung der EU. Was steckt hinter dem Streit um den blauen Haken? Welche Konsequenzen drohen X in Europa? Derweil verabschiedet sich Schleswig-Holstein von Microsoft und setzt künftig auf Open-Source-Lösungen. Wie realistisch ist der komplette Umstieg? Welche Herausforderungen kommen auf die Verwaltung zu? Der Abschied von UKW in der Schweiz wurde dagegen auf unbestimmte Zeit verschoben. Offenbar ist DAB+ noch nicht so weitverbreitet, wie erhofft. Warum hängen die Schweizer am alten Standard? Was bedeutet das für die Digitalisierung des Radios? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: EU-Strafe für X, Open-Source im Norden, UKW für die Schweiz.

Auch noch wichtig:

•  Für einen USA-Urlaub müssen Menschen aus Europa bislang noch nicht allzu viel preisgeben. Das könnte sich bald ändern, wenn es nach dem US-Grenzschutz geht: Auch Einreisende aus Europa sollen für Urlaub in den USA Social-Media-Konten nennen.

•  Viel zu große Schwarze Löcher kurz nach dem Urknall haben die Astronomie vor ein Rätsel gestellt. Nun wurden Sterne entdeckt, die sie ermöglicht haben sollen – gefunden vom Weltraumteleskop James Webb: "Erster richtiger Beweis" für erste Sterngeneration.

•  Die Wende von Kupfer zu Glasfaser ist eine kritische Phase. Die Monopolwächter fordern eine stärkere Regulierung und Mindeststandards bei Wohnungsanschlüssen mit Glasfaser: Monopolkommission warnt vor Rückkehr alter Machtverhältnisse.

•  Mehrere Fritzboxen haben inzwischen ein Update auf FritzOS 8.21 erhalten. Es behebt unter anderem IPv6-Probleme: Fritz verteilt Hotfix-Update FritzOS 8.21.

•  Anthropic übergibt MCP der neu gegründeten Agentic AI Foundation. Diese soll eine neutrale und offene Grundlage für KI-Projekte bilden: Anthropic trennt sich von MCP und schenkt es der Linux Foundation.

•  Eine Analyse für das Innenministerium beleuchtet die Reichweite US-amerikanischer Gesetze. Demnach sind auch in der EU gespeicherte Daten nicht sicher, so das Gutachten: US-Behörden haben weitreichenden Zugriff auf europäische Cloud-Daten.

•  Am Microsoft-Patchday sind wichtige Sicherheitsupdates erschienen. Mehrere Schwachstellen sind öffentlich bekannt. Es gibt bereits Attacken: Microsoft warnt beim Patchday vor Attacken auf Windows und Windows Server.

•  Wie in jeder Krise gibt es auch in der aufkommenden Speicherkrise Gewinner und Verlierer, meint Susanne Nolte in ihrem Kommentar zur Speicherkrise: Die Hyperscaler gewinnen immer.

•  Drei Jahre nach dem Start modernisiert Opel seinen Bestseller Astra behutsam. Technisch wie optisch bleiben die Veränderungen gering beim Opel Astra Facelift: Front geglättet, Batterie vergrößert.

•  Dank ausreichender Vorwarnzeit konnte das Weltraumteleskop James Webb die mit Abstand früheste Supernova erforschen. Ein Gammablitz hatte sie angekündigt: Weltraumteleskop James Webb bestätigt die bislang früheste Supernova.

•  Streichinstrumente in traditioneller Holzbauweise sind teuer. Es muss doch auch preiswerter bei gleicher Klangqualität gehen. Die Lösung ist 3D-Druck: Start-up erzeugt preiswerte Streichinstrumente mit Studioklangqualität.

•  Rust wird Assembler und C bei der Programmierung des Linux-Kernels ebenbürtig. Zumindest offiziell, denn praktisch gibt es noch viel zu tun im Linux-Kernel: Rust-Support offiziell abgesegnet.

•  „Routine“ ist ein kurzer, visuell umwerfender Reparaturbesuch auf einer Mondbasis mit Mörderbots, die sich manchmal selbst im Weg stehen. Das zeigt „Routine“ im Test: Im Weltraum hört dich jeder laufen.
 
Was halten Sie von Temu und Shein? Als Amazon-Alternative für Billigprodukte durchaus brauchbar, wenn man keine hohen Erwartungen hat, oder?
   
  Ihr Frank Schräer
   
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