12 Tipps für mehr Akkulaufzeit am Notebook

Egal ob Windows oder MacOS: Die Laufzeit des Notebook-Akkus ist oft der Schwachpunkt beim mobilen Arbeiten unterwegs.

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Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Anna Kalinowsky

Notebooks besitzen heutzutage erstaunlich leichte und langlebige Energiespeicher. Doch auch beim modernsten Gerät ist irgendwann die Kapazität erschöpft und es muss an die Steckdose. Dumm, wenn dann gerade kein Netzteil oder keine Steckdose zur Hand sind. Deshalb ist es sinnvoll, Akkus auf maximale Laufzeit zu optimieren. Das funktioniert bei allen Betriebssystemen auf ähnliche Weise.

1. Bildschirm dunkler machenAlle Notebooks, egal welches Herstellers und mit welchem Betriebssystem, haben natürlich ein eingebautes Display. Das wiederum wird mit LED-Leuchten beleuchtet. Diese Beleuchtung ist ein echter Stromfresser. Wie bei allen elektrischen Geräten gilt deshalb: runterdrehen und mächtig Strom sparen. Notebooks haben dafür normalerweise Tasten auf der Tastatur, mit denen sich die Helligkeit regeln lässt. Sie werden sich wundern, wie viel länger der Akku bei dunklem Display reicht.

2. Bluetooth abschaltenDie meisten Notebooks verfügen heute über ein eingebautes Bluetooth-Modul, mit dem sich zum Beispiel Mäuse und Tastaturen koppeln lassen. Wenn Sie das unterwegs nicht brauchen, sollten Sie es abschalten. Denn Bluetooth ist ein perfider Akkufresser: Permanent sucht die Hardware nach Geräten, mit denen sie sich koppeln kann. Bluetooth auszuschalten, ist simpel: Unter macOS und vielen Linuxen finden Sie die Abschalt-Funktion in der Menüzeile, in Windows 10 finden Sie sie in der Benachrichtigungszentrale.

3. Flugmodus, wenn es knapp wirdFalls der Strom wirklich knapp wird und Sie gerade kein WLAN benutzen, sollten Sie eventuell noch einen Schritt weiter gehen und das Notebook in den Flugzeug-Modus versetzen. Dann sind alle kabellosen Verbindungen – also auch WLAN – deaktiviert, was zusätzlich Strom spart. Das geht natürlich nur, wenn Sie Ihre Internetverbindung gerade über Kabel beziehen oder nicht online sein müssen. Bluetooth wird dabei auch abgeschaltet, weshalb sich die Funktion nur in Notfällen anbietet.

4. Ethernet statt WLANWenn es irgendwie geht – etwa an einem Arbeitsplatz in der Universitätsbibliothek – sollten Sie versuchen, Internet per Ethernet-Kabel statt per WLAN zu beziehen. Das WLAN-Modul kann sich sehr negativ auf die Akkulaufzeit niederschlagen, gerade bei schlechten Verbindungen. Allerdings haben viele Rechner keinen Ethernet-Anschluss mehr; der lässt sich aber mit einem einfachen Ethernet-USB-Adapter für kleines Geld nachrüsten.

5. USB-Datenträger und -Geräte abnehmenEgal ob Backup-Festplatte oder Speicherstick: Externe Medien fressen am Notebook immer auch Strom. Wenn Sie einen USB-Stick oder eine externe Festplatte also unterwegs gerade nicht benötigen, sollten Sie diese von Ihrem Notebook trennen. Gerade externe Festplatten sind starke Akkufresser, doch auch Geräte wie das Smartphone, die über den USB-Anschluss aufgeladen werden, saugen natürlich viel Strom aus dem Notebook-Akku.

6. Programme beendenNicht mehr benötigte Programme sollten übrigens ausgeschaltet werden: Oft sind zum Beispiel Mailprogramme im Hintergrund offen, die alle paar Minuten E-Mails abrufen. Auch andere Software kann im Hintergrund am Akku saugen, obwohl sie unterwegs nicht benötigt wird. Das Gleiche gilt übrigens für Browser-Fenster, die ebenfalls unnötig das System belasten. Schalten Sie also alles aus, was Sie nicht mehr brauchen.

7. Nicht benötigte Software deinstallierenBesonders unter Windows sind Notebooks gerne „vermüllt“: Wenn die Akkulaufzeit des Notebooks plötzlich massiv abgenommen hat, könnte ein im Hintergrund laufender Prozess die Ursache sein. Löschen Sie über die Windows-Deinstallation also alles, was Sie nicht mehr benötigen und leeren Sie gegebenenfalls den Windows-Autostart-Ordner. Typische Verdächtige sind Antivirenprogramme, Browser-Plugins und natürlich jede Art von aufwändiger Software wie Spiele oder Filesharing-Tools. Einen Vergleich verschiedener Uninstall-Tools finden Sie hier.

8. Insbesondere: Flash-Player deinstallierenApropos akkufressende Browser-Plugins: Einer der gemeinsten Verbraucher ist Adobes Flash Player. Der ist nämlich bei jeder Internet-Sitzung dabei und wird jedes Mal aktiv, wenn eine Website Flash-Elemente enthält. Gerade schwächere Notebooks kommen dadurch buchstäblich ins Schwitzen: Der Akku läuft durch die Prozessorlast schnell leer, während die Lüfter – ebenfalls Stromfresser – versuchen, das vom Flash-Player überhitzte System zu kühlen. Dabei ist der Flash-Player inzwischen weitestgehend obsolet, der Hersteller hat sein Ende für 2020 versprochen. Also weg damit! Adobe hat dafür eine Hilfeseite im Netz, die Deinstallation ist mit dem dort angebotenen Flash-Uninstaller für macOS und Windows im Handumdrehen erledigt.

9. System aufräumenÜbrigens können Sie auch Energie sparen, wenn das System möglichst entschlackt ist. Dadurch muss die Festplatte nicht so viel arbeiten, was wiederum Strom spart. Es ist daher sinnvoll, von Zeit zu Zeit unter Windows ein Programm wie das kostenlose CCleaner laufen zu lassen. Weitere Tipps zum Aufräumen Ihrer Windows-Festplatte bekommen Sie hier. Weitere Software gefällig? Eine Liste von PC-Reinigungstool für Windows und auch für macOS finden Sie hier. Unter macOS gibt es zudem für den gleichen Zweck Onyx. Die Programme sind so konzipiert, dass sie überflüssigen Ballast aus dem System löschen. Onyx unter macOS löscht allerdings unter Umständen den Spotlight-Index, der wiederum zum Neuaufbau sehr energiefressend ist – sie sollten diese Aufräum-Tools also nur verwenden, wenn Sie den Rechner gerade am Netzteil einsetzen. Wie Sie Ihren Mac sonst noch aufräumen können, lesen Sie in diesem Artikel.

10. Arbeitsspeicher aufrüstenEin richtiges Plus an Akkulaufzeit bringt übrigens eine RAM-Aufrüstung. Allerdings nur, wenn sie häufig mit RAM-intensiven Programmen (etwa Photoshop) arbeiten. Technisch gesehen sorgt mehr RAM dafür, dass seltener Programmteile in den virtuellen Speicher auf der Festplatte ausgelagert werden müssen, was wiederum weniger Prozessorlast und Festplattenaktivität verursacht. Das spart dann Strom. Grundsätzlich sollte ein moderner PC- oder Mac-Laptop mindestens 8 Gigabyte RAM haben. Leider lassen sich viele MacBook-Modelle nicht mehr aufrüsten, viele PC-Notebooks erlauben aber den Einbau oder Austausch der RAM-Module. Wie Sie unter Windows herausfinden, wie viel RAM Sie haben, erklären wir in diesem Artikel.

11. SSD einbauenFalls Ihr PC-Notebook oder Ihr älteres MacBook (Pro) noch keine SSD hat, ist es sinnvoll, über eine Aufrüstung nachzudenken: Anders als klassische Festplatten sind SSDs mit ihren Speicherchips nämlich wesentlich schneller und energieeffizienter als mechanische Festplatten. Ein solcher Wechsel ist aber nichts für technisch wenig versierte Nutzer, da das Betriebssystem mit allen Daten vom alten auf den neuen Rechner übertragen werden muss. Wie Sie eine neue Festplatte in Ihren PC einbauen, lesen Sie in diesem Artikel.

12. Akkufresser aufspüren Wenn all diese Tricks nicht helfen, sollten Sie sich gezielt auf die Suche nach Akkufressern machen. Das geht unter Windows und macOS mit der Aktivitätsanzeige beziehungsweise dem Taskmanager: Unter Windows rufen Sie den Taskmanager auf, indem Sie im Cortana-Suchfeld „Taskmanager“ eingeben. Unter macOS finden Sie die Aktivitätsanzeige in /Programme/Dienstprogramme/. Halten Sie in beiden Programmen Ausschau nach Programmen, die permanent hohe CPU-Last verursachen. Diese können Sie dann gezielt deinstallieren.

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(anka)